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weiterzurückPRESSE-ARCHIV (2007 - 2005)
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„Wir wollen erhalten, was uns wichtig ist"
60-Jähriges der Musikschule mit Festakt im Susato-Saal gefeiert

Gute Wünsche und handfeste Gratulationen gab's viele bei der Feierstunde zum 60-Jährigen der Musikschule. Auch das traditionelle "westfälische Flachgeschenk" des Bürgermeisters war darunter. Am meisten dürften sich Musikverein, Lehrer, Eltern und Schüler über das Geschenk gefreut haben, das Regine und Manfred Gebhardt machten, hilft es doch, die Existenz der Schule langfristig zu sichern. Die Gebhardts riefen unter dem Dach der Bürgerstiftung Hellweg-Region eine Stiftung ins Leben, die Musikschule und Fachhochschule Südwestfalen begünstigt. Humorvoll, aber unmissverständlich erläuterten die beiden Stifter, warum gerade die Musikschule in den Genuss der Förderung kommt. Sie wollten ihr Geld sinnvoll anlegen und etwas Dauerhaftes, Nachhaltiges schaffen, sagten sie. "Wir wollen erhalten, was uns wichtig ist", so Regine Gebhardt. Sie und ihr Mann seien überzeugt, dass mit musikalischer Erziehung unter anderem Schlüsselqualitäten wie Disziplin, Ausdauer, Zuverlässigkeit und Kreativität vermittelt werden. Das Grundkapital der Stiftung beträgt 100 000 Euro. "Wir laden alle ein mitzumachen, die noch etwas Geld unterbringen wollen". Musikschulleiter Ulrich Rikus bedankte sich bei den beiden Stiftern mit einem Blumenstrauß: "Der ist leider vergänglicher als Ihr Geschenk".

Zuvor hatte Rikus die zahlreichen Gäste, darunter Vertreter der Stadt, der Parteien, der Kooperationspartner und der Ingrid-Kipper-Stiftung begrüßt. Ihnen allein legte er die druckfrische Doppel-CD ("Sie wurde heute Morgen um 7.20 Uhr geliefert") ans Herz, die einen Überblick über das umfangreiche und vielfältige Schaffen der Schule gibt. Eine CD enthält klassische Klänge, die andere Rock- und Popmusik. Als einen großen Wunsch nannte er, dass auch in Soest Ähnliches verwirklicht werden könnte wie das "Jeki-Projekt" im Ruhrgebiet: Jedem Kind ein Instrument. Lobes- und Dankesworte für Rikus und seine engagierten Kollegen gab's von der Musikvereins-Vorsitzenden Ulrike Burkert. Die Musikschule sei manchmal ein Sorgenkind, aber immer ein sehr geliebtes Kind des Vereins gewesen, sagte sie. Sie ging vor allem auf die Kooperationspartner ein. "Die Stadt will uns haben, das haben wir gemerkt", sagte sie, manch anderem Eindruck zum Trotz. Gisela Zahnow, an Unterrichtsjahren älteste Schülerin und frühere Vorsitzende des Musikvereins, trug mit Erinnerungen und Anekdoten zum Festmorgen bei.

Und dass an dieser Schule nicht nur geredet, sondern tatsächlich auch gute Musik gemacht wird, das bewiesen die Schüler: zuerst das Streichquartett mit Constanze Vogel, Ludmila Brune, Anne Hauschulte und Theresa Kröger, dann Geiger Michael Sluimann, Cellistin Veronika Volbers und Pianistin Carla Schulze mit der Uraufführung von Louisa Kimmels "Soester Walzer", Nicolai Weitkemper, der jüngste Schüler, mit einem Ständchen am Klavier und die Saxofonisten Arne Fischer, Kai Gryczycha, Jannis König, Leon Strauß und Jenny Schüller mit einem Geburtstags-Medley.
 

Nicolai Weitkämper

Feierstunde zum Musikschul-Jubiläum: Ein Ständchen von Nicolai Weitkämper, dem jüngsten Instrumentalschüler

Soester Anzeigernach oben | 02.11.2007 (bs)