zurück


weiterzurückPRESSE-ARCHIV (2007 - 2005)
6/12


Zukunft und Finanzierung der Musikschule (1)
Finanz-Helfer für drei Jahre gesucht
Neue Perspektive für die Musikschule: Ehepaar Gebhardt hilft mit Stiftung weiter -
Aber Zeit bis 2010 muss überbrückt werden

Eine Perspektive tut sich für die Musikschule Soest auf. Sah es vor einer Woche, als Schulleiter Ulrich Rikus den Geschäftsbericht vorlegte, noch so aus, als sei die finanzielle Zukunftssicherung der Einrichtung allein von der Stadt Soest abhängig (der Anzeiger berichtete), zeigt sich jetzt - dank bürgerschaftlichen Engagements - Licht am Horizont. Die Soesterin Regine Gebhardt und ihr Mann Manfred, die der Musikschule bereits seit vier Jahren helfen, wollen eine Stiftung gründen. Von den Erträgen sollen die Musikschule und die Fachhochschule Soest profitieren - allerdings erst in drei Jahren. Erst dann ist ausreichend Kapital angehäuft, so dass die Stiftung den Fehlbetrag von rund 50 000 Euro ausgleichen kann zwischen dem, was die Stadt Soest gibt und dem, was die Musikschule für einen weiterhin gut funktionierenden Betrieb braucht.

Jetzt gilt es für Schule und Stadt Soest, eine Finanzlösung für drei Jahre zu finden. Die Schule muss aber auf dem gleichen Niveau weiterarbeiten wie bisher. Sonst zahle die Stiftung in drei Jahren nicht. "An einer "Schumpf-Musikschule sind wir nicht interessiert", machte Regine Gebhard deutlich. Ihre Beweggründe für die Förderung der Einrichtung erläuterte sie so: "Unsere bisherigen Zahlungen waren eine gute Investition in die Zukunft. Die Schule hat ein gutes Angebot, hat mehr Schüler und wird bestens beurteilt. Dieses Erreichte soll erhalten bleiben. Die Stadt Soest ist arm dran. Wir wollen nicht, dass die Musikschule ins Bodenlose fällt"

Für das Unternehmer-Ehepaar ist die Unterstützung der Schule auch eine Form des sozialen Engagements. Denn längst sei klar, welche Bedeutung musikalische Bildung und gemeinsames Musizieren für die Entwicklung von Kindern habe. Und als weicher Standortfaktor sei die Einrichtung aus Soest auch nicht mehr wegzudenken. Über ihre Pläne haben die Gebhardts Kulturdezernent Rolf Sander Ende vergangener Woche informiert. In den nächsten drei Jahren, der Zwischenzeit bis 2010, will das Ehepaar die Schule weiter unterstützen, aber mit "kleineren Beträgen". Sie wünschen sich, dass andere potente Bürger ihrem Beispiel folgen. Und geben auch gleich einen entsprechenden Anreiz: Jede Spende bis 5 000 Euro wollen die Gebhardts verdoppeln.

Klar, dass die Musikschul-Verantwortlichen die Hilfe nur zu gerne annehmen. "Wir sind sehr zuversichtlich", so Musikschul-Chef Rikus. Wir werden aber unsere Verantwortung nicht aufgeben, um weitere Sponsoren zu werden." "Das ist Licht am Ende des Tunnel", kommentiert auch Musikvereins-Vorsitzende Ulrike Burkert. Gleichwohl stünden jetzt intensive Gespräche mit der Stadt Soest und mit den Fraktionen an, um die nächsten drei Jahre zu überbrücken.
 

Pressefoto Soester Anzeiger

Die Kassen der Stadt Soest sind leer. Für die Musikschule ist Hilfe in Sicht. Aber erst in drei Jahren, wenn die Mittel aus der Stiftung fließen, die Regine Gebhard (Mitte) und ihr Mann einrichten. Für die Zwischenzeit suchen Musikschulleiter Ulrich Rikus und Ulrike Burkert, Vorsitzende des Soester Musikvereins, finanzielle Hilfe. [Foto: Dahm]


nach obenSoester Anzeiger | 9. März 2006 (bs)